Fragen find ich super...!
Wir erinnern uns: Frage = Wissenslücke + Erwartungshaltung einer Antwort zum Schließen der Wissenslücke.
Die Wissenslücke kann man natürlich im Detail nicht nachweisen oder in Abrede stellen - gehen wir also mal davon aus, dass ausreichend Wissenslücken bei Fr. Schöneberg vorhanden sind.
Die Frage ist, wie man diese Lücke schließen kann, denn wer schon länger in Ausschüssen unterwegs ist oder die Infoveranstaltung zur Fuzo besucht hat, hat die meisten Fragen in dieser oder leicht abgeänderter Form schonmal gehört.
Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung (in dem Fr. Schöneberg natürlich auch desöfteren verweilt), hat sich zum Beispiel am 7.4.2011 schon ausführlich mit dem von Fr. Schöneberg zitierten Bügerantrag vom 30.9.2011 befasst. Der Sitzungsvorlage sind die Antworten der Verwaltung auf 6 Seiten zu entnehmen (Quelle: Ratsinformationssystem). Das war aber bei weitem nicht die einzige Veranstaltung, wo versucht wurde, die Wissenslücken zu schließen - den Abschluss dieses sisyphosialischen Unterfangens (ich gebe zu, dieses Wort gibt es nicht wirklich) war die "Unprotokollierte" (Anmerkung der Redaktion: Informationsveranstaltung zum Thema Fußgängerzone, die nicht wörtlich protokolliert wurde).
Nun stelle man sich einen Plastikbecher vor, in den man unten ganz viele Löcher reinpiekst (jeder handelsübliche Eispickel tut hier gute Dienste). Anschließend kippt man oben Wasser rein...
Man kann soviel Wasser oben reinkippen wie man will - es bleibt einfach nix im Becher.
Wenn man aber auf eine Frage gar nicht erwartet, dass eine Wissenslücke geschlossen wird (weil keine da ist oder sie schon geschlossen wurde oder aber der Becher einfach zu viele Löcher hat) dann ist es keine Frage, sondern eine Beschäftigungstherapie für den Empfänger - in diesem Fall für unseren Bürgermeister und die Verwaltung.
Hat man die Verwaltung und den Bürgermeister so beschäftigt, können sie nicht das tun, was man von ihnen erwartet - Probleme zu lösen, wo die Antworten noch nicht bekannt sind.
Im letzten Schreiben hat sich Fr. Schöneberg nun sehr echauffiert, dass der Bürgermeister auf ihre Protokollfähigkeiten hingewiesen hat und sie für die "kleine gesetzliche Aufwandsentschädigung" sicherlich nicht dem städtischen Schreibdienst zugeordnet werden kann.
Wir sind jedoch der festen Überzeugung, dass ein Bürgermeister nicht dafür bezahlt wird, den Profilierungsgelüsten einer 2. stellv. Bürgermeisterin Vorschub zu leisten und sicherlich auch nicht dafür entlohnt wird, zu versuchen, irgendwelche löchrigen Becher zu füllen...