Die Sonne schien über dem Neubaugebiet "Bauen mit der Sonne", als die CDU Fraktion um 13 Uhr mit Grill und Getränken auf dem Spielplatz am Dr. Textor Ring ihre Bierzeltgarnituren aufgestellt hatte. Eingeladen waren alle aktuellen und zukünftigen Be- und Anwohner der beiden bereits erschlossenen Baufelder des Neubaugebiets. Rund 25 Anwohner und ihre Kinder waren der Einladung der CDU Fraktion zum gegenseitigen Kennenlernen und zur Diskussion über aktuelle Probleme im Wohngebiet gefolgt. Unterbrochen von einem Platzregen, der dazu führte, dass Gastgeber und Gäste unter den Spielgeräten des Spielplatzes und dem großen, mitgebachten Sonnenschirm eng zusammenrücken mussten, wurde eifrig diskutiert.
Höhepunkt des CDU Besuches war dann um 14 Uhr - pünktlich zum Ende des Platzregens - der von der CDU Fraktion bestellte Eiswagen, der alle anwesenden Gäste mit Eis versorgte.
Als Hauptproblem im Wohngebiet wurde immer wieder die zur Zeit noch vorhandene Baustraße benannt. Eine fehlende Parkordnung, eine deutliche Überschreitung der vorgegebenen Höchstgeschwindigkeit vor allem durch die Fahrzeuge von Handwerkern (10 km/h) sowie die fehlende Klarheit über die endgültige Straßenhöhe, was dazu führte, dass die Einfahrten nicht fertig gepflastert werden konnten, waren oft geäußerte Kritikpunkte.
Besonders kritisch äußerten sich die Anwohner über den Winterdienst im letzten Jahr - Teile des Dr. Textor Ringes seien nur noch mit Schneeketten zu befahren gewesen, geräumt worden sei so gut wie gar nicht. Ein Rettungswagen war bei einer Rettungsfahrt im Schnee stecken geblieben und musste samt der Patientin von der Feuerwehr herausgeschleppt werden. Hier befürchtet man für den kommenden Winter ähnliche Verhältnisse.
Kritik gab es aber auch an der Erschließung des Baugebietes - so mussten Anwohner zum Teil über Monate hinweg auf einen Telefonanschluss warten. Einige Anwohner konnten bis heute nicht ans Festnetz angeschlossen werden. Die Schuld schöben sich die zuständigen Stellen untereinander zu - was aber schlussendlich den Anwohnern wenig weiterhelfen würde.
Durchweg positiv äußerten sich die Anwohner aber über das Baugebiet selbst. So etwas hätte es in Ennepetal seit Jahren nicht gegeben. Als Hauptgrund sich hier niederzulassen wurde mit Abstand am häufigsten genannt, dass die Kinder hier mit anderen Kindern aufwachsen könnten. Fast alle Familien im Wohngebiet hätten mindestens eines, die meisten sogar zwei kleinere Kinder. Bei fast allen anderen Bauprojekten würden nur Baulücken mit wenigen Neubaueinheiten geschlossen, wo dann nur wenige kleine Kinder im direkten Umfeld wohnen würden.
Hierbei stellte sich die Frage, ob die Grundschule am Büttenberg und die Kindergärten ausreichende Kapazitäten hätten, wenn sich in den übrigen Baufeldern ebenfalls Familien mit Kindern in vergleichbarer Zahl niederlassen würden. Thomas Wegner und Ludger Brinkmann sagten zu, entsprechend im Jugendhilfe- und Schulausschuss nachzufragen, ob hier Engpässe in den nächsten Jahren zu befürchten seien.
Weiterhin wurde als sehr positiv empfunden, dass die Käufer sowohl beim Zuschnitt der Grundstücke, aber auch bei der Planung der Häuser ganz andere Möglichkeiten gehabt hätten, als dies in der Regel bei der Erschließung durch einen Bauträger möglich gewesen wäre.
Darüber hinaus spielten die gute Verkehrsanbindung zu den Autobahnen in Schwelm und Gevelsberg und auch die städtische Förderung für junge Familien eine Rolle, wobei sich alle Anwohner einig waren, dass dies zwar als sehr positiv empfunden wurde, man sich aber auch dort niedergelassen hätte, wenn es keine Förderung gegeben hätte (wobei man dann ggf. nur kleiner oder weniger energieeffizient hätte bauen können).
Sebastian Christ und Daniel Heymann versprachen die vorgetragenen Fragen und Probleme in der nächsten Sitzung des Aufsichtsrates der AöR anzusprechen und dann eine Rückmeldung an die Anwohner zu geben. Der später hinzugekommene Bürgermeister Wilhelm Wiggenhagen notierte sich seinerseits eine Reihe von Fragen und versprach kurzfristige Rückmeldung noch im Laufe der kommenden Woche.