Am 5.5.2015 war die schulpolitische Sprecherin der CDU Landtagsfraktion zu Gast in Ennepetal, um über die aktuelle Schulpolitik zu informieren und zu diskutieren. Nach einer Einführung in die aktuellen schulpolitischen Thema im Landtag ging es dann jedoch um die Knackpunkte in Ennepetal - vor allem um die Sekundarschule, die Grundschulstandorte und das Thema Inklusion. Zu den Gästen gehörten auch die Fraktionsvorsitzenden der FDP und der Grünen sowie der Parteivorsitzende der Freien Wähler.
Da eine Reihe von Eltern, unter ihnen auch der Vorsitzende der Schulpflegschaft und einige Mitglieder des Kollegiums, allen voran der Schulleiter Herr Münzer der Einladung gefolgt waren, lag der Schwerpunkt des Abends bei der Problematik rund um die Sekundarschule. Die Schule bietet zur Zeit 3 Klassen pro Jahrgang an und ist mit 75 Schülern (25 Schüler pro Klasse) voll ausgebucht. Wenn Kinder im laufenden Schuljahr auf die Sekundarschule wechseln möchten, weil sie zum Beispiel gerade nach Ennepetal gezogen sind, ist dies nicht mehr möglich. Im letzten Schuljahr mussten so mehr als 15 Schüler unterjährig abgelehnt werden, weil kein Platz mehr war. Da es neben dem RGE sonst keine weiterführende Schule in Ennepetal gibt, bleibt diesen Kindern nichts anderes übrig, als in einer anderen Stadt zur Schule zu gehen. Das ist weder für die Kinder, noch für Ennepetal als familienfreundliche Stadt eine vernünftige Lösung. Lange wurde darüber diskutiert, welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen, einen vierten Grundschulzug einzurichten. Schlussendlich war die einzige Lösung aktiv die Ennepetaler Schulen zu bewerben und zu vermarkten, da zur Zeit viele Ennepetaler Eltern ihre Kinder in anderen Städten anmelden - aktuell liegt diese Zahl bei rund 80 Kindern, d.h. mehr als 3 komplette Züge gehen den beiden Ennepetaler Schulen verloren. Viele Eltern melden ihre Kinder zum Beispiel an der Gesamtschule an, bekommen dann dort ggf. keinen Platz und können anschließend aber auch nicht mehr auf die Sekundarschule ausweichen, da diese dann voll ist und die Anzahl der Züge der Schule sich nach dem Stichtag der Anmeldung bemessen.
Auch Rüggeberg war ein Schwerpunktthema. Hier ging es vor allem um die aktuellen Initiativen auf Landesebene, um den Erhalt kleiner Schulen in ländlichen Regionen zu erhalten. Petra Vogt regte hier an für den Erhalt des Standortes zu kämpfen und direkt in den Dialog mit der Bezirksregierung einzusteigen. Auch auf gesetzlicher Seite hat sich hier in den letzten Jahren viel getan - die Regelungen zu Teilstandorten ermöglichen heute Schulen auch langfristig zu erhalten, die vor wenigen Jahren noch keine Genehmigung mehr von der Landesregierung erhalten hätten.
Weitere Themen des Abends, der von Imke Heymann moderiert wurde, waren die Inklusion und das Sterben der Förderschulen sowie die G8/G9 Thematik am RGE.
Nach knapp zwei Stunden fasste Imke Heymann die Diskussion noch kurz zusammen und bedankte sich bei den zahlreichen Gästen für Ihr Interesse. Die Diskussion und die vielen Fragen zeigten, dass Schulpolitik die Menschen direkt betrifft und bewegt. Mit einigen Themen hätten sicherlich eigene Veranstaltungen gefüllt werden können.