Offener Brief an Frau Schöneberg bzgl. offener Briefe
Sehr geehrte Frau Schöneberg,
offensichtlich sind wir im Wahlkampf angekommen, so dass es wieder Zeit für offene Briefe ist. Mal mit dem Hütchen des Verkehrsvereins, mal mit dem Mäntelchen des Aufsichtsratsmitglied der Kluterthöhle- und Freizeit GmbH. Natürlich immer auch mit dem Hinweis der "zweithöchsten Repräsentantin der Stadt Ennepetal UND als Bürgermeister Stellvertreterin" (was im Übrigen das Selbe ist).
Nachdem Sie im letzten offenen Brief der Ansicht waren, der Bürgermeister solle mal nicht so pingelig sein und "Ennepetal auf Rollen und Rädern" auch gegen das Votum aller übergeordneten Ordnungsbehörden genehmigen (ich Frage mich, wer den ersten klagenden offenen Brief geschrieben hätte, wenn dann ein Bürger zu Schaden gekommen wäre) wird nun in der Saunawelt aufgeräumt.
Zuerst schreiben Sie als Mitglied des Aufsichtsrates (eines nicht-öffentlichen Gremiums) der Betreibergesellschaft an den Vorsitzenden des Aufsichtsrates einen OFFENEN Brief. Als Aufsichtsrat eines Betriebes sind Sie in dieser Rolle dem Wohl und Renommee des Betriebes verpflichtet.
Sind Sie wirklich der Ansicht, eine Diskussion über Saunazeremonien und eingesetzte Aufgussöle noch weiter zu befeuern, dient in irgendeiner Weise dem Betrieb, den Sie im Aufsichtsrat vertreten?
Glauben Sie wirklich, dass zu einer Unzufriedenheit einiger Saunabesucher mit dem verwendeten Öl eine "öffentliche Versammlung/Pressekonferenz" nötig ist, zu der Sie "Bürgerinnen und Bürger, Gäste des Platsch, Mitglieder des Aufsichtsrates, Verwaltungsmitarbeiter/innen und Geschäftsführer bzw. Badleiter" einladen wollen, um in einen "ernsthaften Dialog" zu treten?
Nur ein kleiner Teil der Besucher des Platsch sind Saunagänger und von denen hat sicherlich auch der überwiegende Teil kein Problem mit den eingesetzten Ölen über deren Qualität ich mir gar kein Urteil erlauben will. Wenn Sie der Ansicht sind, die Ölqualität der Sauna zu Ihrer persönlichen Agenda machen zu wollen, sollten Sie als Mitglied eines Aufsichtsrates in der Lage sein, dass Thema in eben diesem Aufsichtsrat zur Sprache zu bringen und auch mit dem verantwortlichen Geschäftsführer zu besprechen, statt mit ihrer inszenierten Schlamm- bzw. Ölschlacht das "Image ihrer geliebten Heimatstadt Ennepetal" zu schädigen.
Denn genau das ist das Einzige, was Sie erreichen – Nutzer des Platsch, die nie ein Problem mit dem Bad oder der Sauna hatten, werden von der Diskussion auf und -abgeschreckt und die Bewohner der Nachbargemeinden fragen sich wahrscheinlich, was Ennepetal für ein Problem hat, wenn die Bürgermeisterstellvertreterin den Bürgermeister mit dem Saunameister verwechselt und endlich eine Bürgervollversammlung mit Roundtable "Ölqualität im Platsch" einberufen will.
Sie haben aber vergessen zu fordern, den Landrat und die Ministerpräsidentin einzuladen – dann hätten Sie mit ihren Parteifreunden kurz auch nochmal diesen kleinlichen Umgang der Ordnungsbehörden mit Sicherheitsbedenken in Bezug auf "Ennepetal auf Rollen und Rädern" regeln können. So könnten Sie es sich zumindest sparen, das Thema künstlich durch Leserbriefe Ihrer Schwägerin (Frau Zieten) oder anderer SPD Ratsherren (Herr Tigges) weiter anzufeuern.
Daniel Heymann
CDU Ennepetal