Ergebnis des Treffens mit den Anwohnern
Am Montag, den 12. Februar, waren einige Anwohner auf Einladung der CDU Fraktion zur Diskussion über den Spielplatz auf Voerde-Nord erschienen. Der Einladung ebenfalls gefolgt war Herr Hans-Georg Heller als Leiter des FB 2 (Jugend und Soziales) und Kinderbeauftragter.
Einleitend erläuterte Herr Heymann für die CDU noch einmal, nach welchen Kriterien und in welcher Zusammensetzung die Spielplatzkommission die Bewertung der Spielplätze vorgenommen hat und zu welchem Ergebnis man gekommen sei. Auf Grund der maroden Substanz des Spielplatzes und den Ausweichmöglichkeiten im direkten Umfeld, sei die Entscheidung im Ausschuss einstimmig getroffen worden, den Spielplatz still zu legen.
In ihrer Schilderung wiesen die Anwohner darauf hin, dass der Spielplatz an der Grundschule zwar schön und in der Tat in direkter Nähe sei, jedoch gerade für kleine Kinder keine Spielgeräte böte. Herr Heller wies hier ausdrücklich darauf hin, dass der stillgelegte Spielplatz in der Kategorisierung der Stadt ebenfalls nicht als Kleinkinderspielplatz ausgewiesen gewesen sei, sondern genau wie der Spielplatz an der Grundschule für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren. Zwar seien einige Spielgeräte, wie der Sandkasten oder das Wipptier auch für Kleinkinder geeignet, jedoch seien Elemente wie der Kletterturm oder die Schwingschaukel keine Elemente, die auf Kleinkinderspielplätzen zum Einsatz kommen würden. Aus Sicht der Anwohner wäre der alte Spielplatz jedoch auch für kleinere Kinder geeignet, was der Spielplatz an der Grundschule in jedem Fall nicht wäre.
Ein Kleinkinderspielplatz, wie von den Anwohnern bevorzugt, müsste aus Sicht der Stadt mit einem kleinen Zaun eingefriedet werden – insbesondere auch auf Grund der direkten Lage an der Straße – und würde als typische Elemente einen Sandkasten, ggf. 1-2 Wipptiere und einen für kleine Kinder geeigneten Kletterturm, ggf. mit Rutsche beinhalten. Die Kosten hierfür lägen nach Schätzung der Verwaltung bei mindestens 15.000 – 20.000 €. Hinzu kämen die Unterhaltungskosten von mindestens 2.000 € pro Jahr.
Hier stellten die Anwohner heraus, dass man auch bereit sei, sich selbst zu engagieren – zum Beispiel im Rahmen von Patenschaften oder Aufräumaktionen. Sowohl die CDU, wie auch Herr Heller machten klar, dass gerade diese Form von bürgerlichem Engagement von großer Bedeutung sei, wiesen jedoch auch darauf hin, dass eine Patenschaft für einen Kleinkinderspielplatz meist nur für 1-2 Jahre übernommen werden könnte – anschließend müssten immer wieder neue Paten gefunden werden. Weiterhin würde die Sicherungspflicht und die Instandhaltung natürlich weiterhin zu einem erheblichen Teil bei der Verwaltung verbleiben.
Herr Heymann wies darauf hin, dass es aus Sicht der Eltern natürlich vollkommen verständlich wäre, dass man sich eine nahegelegene Spielmöglichkeit wünschen würde – allerdings muss der Jugendhilfeausschuss in seinen Beschlüssen mit dem Geld auskommen, das er zur Verfügung hat. Auch wenn die Mittel im Jugendbereich im Zuge der drastischen Haushaltseinsparungen gekürzt worden sind, sei es jedoch gelungen, gerade im Jugendbereich moderatere Kürzungen zu vereinbaren, als in vielen anderen Bereichen. Trotzdem sei es Aufgabe des Ausschusses, die zur Verfügung stehenden Mittel so effektiv für das Wohl der Kinder und Jugendlichen einzusetzen, wie möglich. Hierzu gehöre auch eine Abwägung, wie hoch der objektive Bedarf für einen solchen Spielplatz ist – auch wenn dies aus Sicht der dann direkt betroffenen Eltern natürlich im ersten Moment wenig Verständnis erzeugt. Hier zeigt sich, dass in den direkt umliegenden „Vogelwegen“ kaum noch Kleinkinder leben, was mit der Siedlungsstruktur und den Baujahren der Häuser und Wohnungen zusammen hängt. Ein Großteil der Kleinkinder auf Voerde-Nord lebt in den Bereichen des Röthelteichs und der Bergstraße. Am Röthelteich befinden sich direkt den Wohneinheiten zugeordnete Spielplätze der Wohnungsbaugenossenschaften und die Bergstraße gehört bereits zum Randbezirk des Einzugsgebiets des alten Spielplatzstandortes.
Im weiteren Gespräch wurde noch darauf hingewiesen, dass bei der direkt im Vorfeld durchgeführten Veranstaltung der SPD in Aussicht gestellt worden sei, dass die Sparkasse als Sponsor ggf. ein Spielgerät zur Verfügung stellen würde. Ein weiteres Wipptier würde durch die SPD selbst bereit gestellt werden. Weiterhin wären noch Mittel in Höhe von 13.700 € vorhanden, die genutzt werden könnten. Herr Brinkmann, der ebenfalls die Veranstaltung besucht hatte, konkretisierte darauf hin, dass es sich bei der genannten Summe um die Instandhaltungsmittel der AöR handeln würde, die für den Unterhalt aller Spielplätze zur Verfügung stehen würde. Herr Heller stellte daraufhin klar, dass ihm für den Kauf neuer Spielgeräte keine freien Mittel zur Verfügung stehen würden und die Unterhaltungsmittel dafür benötigt würden, die jetzigen Spielplätze in Betrieb zu halten – eine Umwidmung der Mittel für den Kauf neuer Geräte wäre nicht möglich.
Nach intensiver Diskussion im Anschluss an die Sitzung mit den Anwohner hat die CDU Fraktion beschlossen, dass der zwar persönlich nachvollziehbare Bedarf und Wunsch der erschienenen Anwohner verständlich ist, der Beschluss des Jugendhilfeausschusses zur Stilllegung des Spielplatzes unter Abwägung des objektiven Bedarfs (Anzahl der Kleinkinder im Einzugsgebiet), der vorhandenen Alternativen und den zu erwartenden Kosten jedoch aus Sicht der CDU weiterhin korrekt ist. Auch die SPD hat in ihrem Ortstermin bereits Lösungsvorschläge ins Auge gefasst, die die städtischen Kassen nicht weiter belasten, was auch aus Sicht der CDU ein gangbarer Weg sein kann. Hier gilt jedoch zu bedenken, dass nicht nur ein einmaliger Sponsor gefunden werden muss, sondern auch der laufende Betrieb und die Pflege der Anlage finanziell gesichert sein muss und zudem ein Betreiber benötigt wird, der auch die Sicherungspflichten (inkl. Versicherung etc.) übernimmt.