CDU Ennepetal

Schulausschuss vom 8.6.2011

Schulausschuss beschließt \"Interessensbekundung\" für die Gemeinschaftsschule

Die Sitzung des Schulausschusses vom 8.6. wurde maßgeblich durch die Beschlussvorlage zur Schulentwicklungsplanung geprägt.

Im Rahmen der Erörterungen der Schulentwicklungsplanung ist die Mehrheit des Schulausschusses dann auch dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, für Ennepetal das Interesse gegenüber der Landesregierung zu bekunden, eine Gemeinschaftsschule einzurichten.

Nach Meinung der Verwaltung ist es aufgrund der aktuellen Schülerstatistik unabdingbar, möglichst schnell zu handeln.

Die CDU-Fraktion kann dieser Argumentation nicht folgen!
Thomas WegnerThomas Wegner

Eile ist selten ein guter Ratgeber und die aktuelle Situation in Bezug auf die Schülerzahlen erfordert einzig und allein ein Handeln in Bezug auf die Hauptschule Effey - jedoch nicht darüber hinaus. Daher hat sich die CDU Fraktion in der Sitzung dafür eingesetzt, den von der Verwaltung vorgeschlagenen Weg auf Basis des aktuell vorliegenden Kenntnisstandes nicht mitzugehen.

Wir sehen hier eine zu starke Festlegung in eine Schulform, ohne die anderen Möglichkeiten ausgiebig zu beleuchten. Ebenso verstehen wir den zeitlichen Druck nicht (bis zum Herbst), der nach unserer Meinung eine freie Sicht auf alle Möglichkeiten der Schulgestaltung behindert.

Wir haben deshalb im Schulausschuss den Antrag gestellt, den Verwaltungsvorschlag nicht zu folgen und statt dessen eine Konzeptgruppe zu gründen, die mögliche Schulformen für Ennepetal unter Berücksichtigung der Schülerzahlentwicklung benennt, damit wir ein tragfähiges Konzept für die nächsten 15 oder mehr Jahre verabschieden können.

Im folgenden der Antrag im Wortlaut:

Eine Fortführung beider Hauptschulen ist nicht mehr möglich und ein Zusammenschluss der beiden Schulen bis spätestens 2014 dringend erforderlich.

Auch die Realschule ist derzeit nicht in der Situation, eine deutliche Zweizügigkeit in den kommenden Jahren aufweisen zu können.

Einzig das Gymnasium weist keine kritischen Werte für die kommenden Jahre auf und darf unserer Meinung nach nicht Bestandteil der Diskussion werden.

Uns ist jedoch bewusst, dass sich das dreigliedrige Schulsystem aller Wahrscheinlichkeit nach zu einem zweigliedrigen Schulsystem entwickeln wird.

Wie dieses aussehen könnte, kann man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

Für uns steht eines fest:

Ennepetal benötigt neben einem starken und in Ennepetal fest verankerten Gymnasium ein Schulsystem im Sekundarbereich I, dass die Schülerinnen und Schüler auf ein Ausbildungsverhältnis vorbereitet und so erfolgreiche Übergänge in den Beruf ermöglicht.

Eine solche Entscheidung zu treffen, ist innerhalb einer Schulausschusssitzung nicht möglich und daher können wir dem Beschlussvorschlag zum jetzigen Zeitpunkt nicht folgen.

Das Thema stellt sich als sehr komplex dar und die Gemeinschaftsschule ist vor dem Hintergrund der Diskussion auf Landesebene um eine zweizügige Verbundschule nicht die einzige Möglichkeit.

Stattdessen schlagen wir vor, in einer Konzeptgruppe (bestehend aus den Schulleitern der weiterführenden Schulen, je einen Vertreter der im Rat vertretenen Fraktionen, der Verwaltung, der IHK, der Handwerkskammer) die Möglichkeiten zu erarbeiten und diese dem Schulausschuss vorzulegen.

Die CDU Fraktion beantragt daher, den Beschlussvorschlag der Verwaltung zum jetzigen Zeitpunkt zu streichen.

Stattdessen soll die genannte Konzeptgruppe gegründet werden und Ihre Arbeit aufnehmen. Im Rahmen der Konzeptgruppe kann zudem ein Fragebogen sowie eine Information an die Eltern erarbeitet werden.

Des Weiteren beantragt die CDU ein Votum für das Gymnasium. Auch wenn dieses in seinem Bestand nicht gefährdet ist, sehen wir es als ein klares Zeichen an die Bürgerinnen und Bürger, dass die Politik in Ennepetal eine Daseinsberechtigung für das Gymnasium sieht und dieses nicht Bestandteil der Diskussion werden darf.

Dem Antag der CDU Fraktion wurde in der Ausschussitzung nicht gefolgt. Stattdessen wurde gegen die Stimmen der CDU beschlossen gegenüber der Landesregierung das Interesse an einer Gemeinschaftsschule zu bekunden und nach den Ferien eine Befragung der Eltern durchzuführen, welche Schulform sie bevorzugen.